Werkerassistenzsysteme und Cobots in den Iserlohner Werkstätten
Die Sozialwirtschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Sehr dringlich wahrgenommen werden die Auswirkungen des demographischen Wandels. Er führt dazu, dass die Nachfrage nach den Angeboten der Sozialwirtschaft steigt. Immer mehr Menschen werden alt und gebrechlich. Gleichzeitig gehen die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen dramatisch zurück. Neben den Rufen nach grundlegenden Reformen und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Sozialwirtschaft gilt es nach Lösungen zu suchen. Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten, neue Wege zu gehen und Angebote zu schaffen, die Fachpersonal entlasten und zugleich ein attraktives Arbeitsumfeld für Fachpersonal und Mitarbeitende schaffen. Viele Unternehmen der Sozialwirtschaft fremdeln noch mit der Digitalisierung. Ihre Bedeutung mag erkannt werden, aber insbesondere angesichts mangelnder Refinanzierungsmöglichkeiten sind beherzte Vorgehensweisen rar gesät.
Die Iserlohner Werkstätten haben die Chancen der Digitalisierung früh erkannt und in Arbeitsgruppen den Einsatz unterschiedlichster Assistenzsysteme im Detail untersucht. Eine Reihe erster Projekte wurde aufgenommen. Doch auch hier wirkten sich mangelnde Möglichkeiten der Finanzierung hemmend aus. Ein wirkmächtiges Förderangebot der Stiftung Wohlfahrtspflege ermöglichte es schlussendlich, dass ein großer Schritt gemacht werden konnte. Mit der Einführung von Werkerassistenzsystemen und kollaborativen Robotern an allen Standorten der Iserlohner Werkstätten haben sich das Arbeitsumfeld und die Arbeitsangebote in den Werkstätten nachhaltig verändert. Noch besteht ein Nebeneinander von klassischen und digital assistierten Arbeitsplätzen. Doch schon heute ist erkennbar, dass dem ersten Schritt weitere Schritte folgen werden und eine grundlegende Neudefinition von Arbeit im Wirkbereich der Iserlohner Werkstätten erfolgen wird.
Die hier vorgestellte Untersuchung soll es anderen Trägern leichter machen, den Weg der Digitalisierung nachhaltig einzuschlagen. Sie ist bewusst reich bebildert, um eine niederschwellige Auseinandersetzung zu ermöglichen. Gleichzeitig setzt sie sich detailliert mit den in den Werkstätten wahrgenommenen Effekten der Werkerassistenzsysteme und kollaborativen Roboter auseinander. Es soll erreicht werden, dass Unsicherheiten bei der Einführung von digitalen Assistenzsystemen abgebaut werden.