13. November 2025

daaap setzt sich für seine Mitglieder ein – eine Geschichte über Cobots, Verantwortung und Verlässlichkeit

Vor einigen Jahren hat die ReThink Robotics GmbH aus Bochum Cobots vom Typ Sawyer an Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) verkauft. Die „Sawyer“ sahen freundlich aus – mit Augen auf dem Bildschirm – und wurden als leicht bedienbare Assistenzroboter beworben.

Im Vertrieb betonte ReThink stets, dass sie zur HAHN Automation Group Group gehören – und diese wiederum zur RAG-Stiftung, die als „Ewigkeitsstiftung“ des deutschen Steinkohlenbergbaus für Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit steht. Viele Werkstätten dachten daher: Wenn das so ist, dann haben wir einen Partner, dem man langfristig vertrauen kann – vielleicht sogar einen „Ewigen“.

Doch es kam anders: Die HAHN Automation Group ließ die ReThink Robotics GmbH in eine geordnete Insolvenz laufen. Von heute auf morgen gab es keinen Support mehr für die Geräte, keine Ersatzteile, keine Ansprechpartner.

daaap hat daraufhin mehreren Werkstätten bei technischen Problemen mit dem Sawyer unterstützt. Hier hilft uns das Projekt BuFaPro, in dem uns das Bundesministerium für Arbeit und Soziales entsprechende Fachkräfte finanziert, die wir zum Einsatz bringen können (an dieser Stelle einen herzlichen Dank an das BMAS!).

Aber wir sind weiter gegangen und haben die HAHN Automation Group angeschrieben – namentlich ihren CEO Frank Konrad. Diese geordnete Insolvenz war letztendlich eine strategische Entscheidung eines Konzerns zu Lasten von Werkstätten für behinderte Menschen. Doch eine Antwort erhielten wir auch auf wiederholte Anschreiben nicht.

Erst nachdem wir uns an Bernd Tönjes, den Vorstandsvorsitzenden der RAG-Stiftung, gewandt hatten, kam Bewegung in die Sache: Kurz darauf meldete sich die United Robotics Group (URG), die ebenfalls zum Beteiligungsumfeld der RAG-Stiftung gehört. URG sagte zu, künftig einen besseren Support zu bieten und Ersatzteil-Garantien von zehn Jahren zu gewähren – auch wenn die Sawyer-Reihe selbst nicht mehr weitergeführt wird.

Unser Fazit: Durch den Austausch im daaap-Netzwerk sind wir als Werkstätten und Inklusionsunternehmen klügere Kunden geworden. Wir verstehen heute besser, worin sich Anbieter und Geräte unterscheiden – technisch, wirtschaftlich und strukturell. Und in der Gemeinschaft können wir dafür sorgen, dass die Interessen der WfbM und Inklusionsunternehmen auch gegenüber großen Herstellern gewahrt bleiben.

Wenn Sie zu einer WfBM oder einem Inklusionsunternehmen gehören, dann freuen wir uns, wenn ihr Unternehmen Mitglied im daaap-Netzwerk wird. Gemeinsam können wir mit digitalen Assistenzsystemen neue Wege zur beruflichen Teilhabe eröffnen.